Technik

Das Maschinenhaus

  • Turbinenlaufrad mit 4 Flügeln

Die Turbinen

Im Krafthaus erzeugen vier Kaplanturbinen, mit einem Raddurchmesser von 7,4 m und einem Radgewicht von etwa 100 Tonnen, je 18,4 MW Leistung. Dies entspricht einer Gesamtleistung von 73,6 MW, beziehungsweise als Vergleich der Leistung von rund 1.000 Mittelklasseautos. Zwei Turbinen wurden von Voith (Deutschland) und zwei Turbinen von Escher Wyss (Schweiz) geliefert. Beeindruckend in ihrer Dimension sind die Spurlager der Turbinen. Diese Traglager übernehmen das gesamte Gewicht der Maschine und des zu verarbeitenden Wassers.

  • Eintritt des Rheinwassers zum Laufrad (Spirale)

Die Leitschaufeln

Die Turbinen funktionieren nach dem Propellerprinzip; wie eine Schiffsschraube. Das Wasser strömt an den Leitschaufeln vorbei auf die Schaufeln des Laufrades und treibt damit die Turbinen an. Deren Umdrehungen werden auf die jeweils darüber gelagerten Generatoren übertragen und erzeugen dort den Strom.

  • Traglager von Turbine und Generator

  • Polrad des Generators

Die Generatoren

Vier umluftgekühlte Generatoren mit einer Nennspannung von 10,5 kV und einer Nennleistung von 23 MVA speisen je einen Transformator. Das Gewicht des rotierenden Teils beträgt 170 Tonnen, das Polrad hat einen Durchmesser von 10,73 m und dreht mit 60 Umdrehungen pro Minute.

Die Wehre

  • Öffnung der Wehre

  • Umleitung bei Hochwasser

Schnelle Flexibilität

Die Wehranlage umfasst fünf 19,5 m breite Öffnungen. Hydraulikpressen heben die Klappe in 15 Minuten. Gesenkt wird die Klappe in 1,5 Minuten. Das Heben und Senken der Segmente erfolgt in 35 Minuten respektive in 3,5 Minuten. Durch eine Wehröffnung können maximal 1.300 Kubikmeter Wasser pro Sekunde abfließen.

Wird die maximale Durchflussmenge der Turbinen überschritten, öffnen sich die Wehre. Riesige Hydraulikzylinder bewegen Klappen und Segmente der Wehre und regulieren damit die durchströmende Wassermenge.

Bei Hochwasser muss Wasser über die Wehre geleitet werden. Es fließt also ungenutzt an den Turbinen vorbei und lässt das Unterwasser steigen. Somit sinkt die Fallhöhe des Wassers und dadurch die Leistung des Kraftwerks.

Die Warte

Steuerungs- und Überwachungszentrale

In der Leitwarte werden alle Daten der Maschinen, Wehre und Hilfsanlagen gesammelt, aufbereitet und auf Bildschirmen dargestellt. Damit ist eine optimale Überwachung der Energieproduktion gewährleistet. Eine moderne Leittechnik steuert die Anlage automatisch.

Die Portalkräne

Geballte Kraft

Auffallend sind die beiden gewaltigen freistehenden Portalkräne. Sie werden für Revisionen an Maschinen und Wehren eingesetzt. Beide Kräne zusammen können insgesamt 190 Tonnen befördern. Ein Haken allein könnte ca. 100 Autos auf einmal heben.

Die Rechen

Schutz vor Treibgut

Das vom Rhein mitgeführte Treibgut wie Blätter, Äste, Bäume, Gras sowie sonstiger Müll darf nicht durch die Turbinen gelangen. Aus diesem Grund ist vor den einzelnen Turbineneinläufen jeweils ein Rechen eingebaut, der das Treibgut zurückhält. Dieses wird mit den beiden Rechenreinigungsmaschinen entnommen.

Der Rechen besteht aus Stahlstäben in der Dimension 150 x 20 mm, welche in einer lichten Weite von 156 mm nebeneinander angeordnet sind. Die gesamte Länge des Einlaufrechens beträgt 120 m.

Der Rechen aus der Perspektive eines Turbineneinlaufs

Die Rechenreinigungsmaschine säubert den 14 m tiefen Rechen vom Treibgut

Die Kahnrampe

Übersetzen per Selbstbedienung

Für die flussauf- wie flussabwärts fahrenden Boote gibt es auf der schweizer Seite eine Kahntransportanlage mit einem seilgetriebenen Wagen. Die zur Selbstbedienung eingerichtete Anlage steht dem Kleinschifffahrtsverkehr während der Tageszeit und einem Rheinabfluss unter 1600 m³/s zur Verfügung. Die zu übersetzenden Boote sind begrenzt auf eine Länge von 10 m, eine Breite von 3 m und ein zulässiges Gesamtgewicht von 3700 kg. Pro Jahr erfolgen durchschnittlich ca. 500 Bootsübersetzungen.

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